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Unternehmen erfüllt einen großen Auftrag der SBB und lasert Zugscheiben, um den Empfang von Handys zu verbessern


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Immer wieder kommt es vor, dass im Zug die Handyverbindung abbricht. Nun löst ein Lausanner Start-up das Problem: Ein Laser macht die Scheiben mobilfunkdurchlässig.

Auf den ersten Blick ist es ein unspektakulärer Metallkasten, welchen ein Spezialist in der SBB-Werkstätte in Biel von aussen auf die Fensterscheiben eines ICN-Waggons platziert. Doch dieser Kasten hat es in sich. Mit einem speziellen Laser können eingebaute Zugscheiben so bearbeitet werden, dass sie für Mobilfunk durchlässig werden.

Wie das genau funktioniert, ist ein gut gehütetes Geschäftsgeheimnis. Entwickelt hat das System ein Team der ETH Lausanne unter der Leitung von Luc Burnier. Mobilfunkdurchlässige Scheiben gibt es zwar mittlerweile auch ab Fabrik. Das sei aber mit Nachteilen verbunden, so Burnier: «Alle alten Scheiben müssten ausgebaut und ersetzt werden, was lange dauert und viel kostet.» Sein Start-up Nu Glass hingegen könne die alten Scheiben direkt vor Ort bearbeiten, parallel zur normalen Revision, wenn der Zug sowieso in der Werkstätte steht.

Weniger Strom, weniger Kosten

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Das grosse Hindernis für den Mobilfunk bei Zugscheiben sind transparente Metallfolien. Diese sind für eine bessere Isolation auf dem Glas angebracht, aber blockieren die Funkwellen. Damit die Passagiere trotzdem telefonieren können, installierten die Bahnen bisher Antennen auf dem Dach der Züge. Dazu kommen Signalverstärker in den Waggons, sogenannte Repeater. Diese brauchen Strom und Unterhalt.

Ein Repeater braucht so viel Strom wie ein Schweizer Vierpersonenhaushalt. Das ist überhaupt nicht nachhaltig.

Mit der neu entwickelten Lasertechnologie brennt das Start-up Nu Glass dünne Linien in die Metallfolien auf den eingebauten Fensterscheiben. So werden sie wieder durchlässig für den Mobilfunk, ohne dass die Isolationseigenschaften verloren gehen.

Die neue Methode ist ein wichtiger Schritt für Schweizer Mobilfunkanbieter. Die bisherigen Lösungen mit zusätzlichen Antennen und Repeatern waren aufwendig im Unterhalt, teuer und noch dazu richtige Stromfresser. Christoph Schneiter, Leiter des Mobilfunk-Konsortiums Intraincom, sagt: «Ein Repeater braucht so viel Strom wie ein Schweizer Vierpersonenhaushalt. Das ist überhaupt nicht nachhaltig.»

vorne zwei Männer in orangen Westen mit Kamera, hinten Mann mit Metallkasten an Zugscheibe. Langer SBB-Zug.

Legende: Dieser Kasten sorgt dafür, dass der Zug nicht zum Funkloch wird. SRF / Matthias Rusch

Die Scheiben-Laserbehandlung hingegen sei eine passive Methode, da die Scheiben nur einmalig behandelt werden müssten und danach keine Energie mehr benötigten. Hinzu komme, dass das Mobilfunksignal im Zuginnern weiter verbessert werde. Die Passagiere würden so also mehr profitieren.

SBB zufrieden mit Resultat

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Von blossem Auge sind die gelaserten Scheiben von unbehandelten Scheiben nicht zu unterscheiden. Erst unter dem Mikroskop sind die dünnen Linien des Lasers zu erkennen. Für das Jungunternehmen ist es der erste Grossauftrag. Markus Förster, Projektleiter Rollmaterialentwicklung bei der SBB, ist überzeugt vom Resultat: «Wir sind sehr zufrieden, die Qualität stimmt.» Zudem würden sie Kosten sparen und seien erst noch schneller, als wenn sie neue Scheiben einbauen müssten.

Bis nächsten Frühling werden alle 44 ICN-Züge der SBB mit der Lasertechnik behandelt. Insgesamt 5700 Scheiben werden so mobilfunkdurchlässig, ohne dass sie ersetzt werden müssen. Wann für Luc Burnier und sein Start-up weitere Aufträge folgen, ist noch offen. «Parallel zu diesem Grossauftrag sind weitere Projekte in Verhandlung, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland», sagt Burnier. Auch zwei europäische Bahnunternehmen seien an ihrem Angebot interessiert.

So könnten die Zeiten von schlechtem Handyempfang in den Zügen schon bald der Vergangenheit angehören.

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Author: Dr. Sharon Lopez DDS

Last Updated: 1700385722

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